Es ist schon wieder viel zu lange her das ich einen Blogeintrag verfasst habe.
Der letzte Monat war sehr ereignisreich...angefangen bei einem weiteren Ausflug in die osteuropäische Kultur mit Andrij und Michael. Spontan entschieden wir alle zusammen in die Banja zu gehen, eine russische Sauna, und wie es sich traditionell gehört kauft man dazu viele kleine Snacks und Bier.
Unser Tisch war bedeckt mit Chips, Käse und getrocknetem Fisch. Ein wirklich gelungener Abend. Wir aßen, tranken und Sprachen über “Gott und die Welt“.
Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn ich daran denke, dass ich schon 6 Monate hier bin. Egal was ich jetzt noch schreiben werde, ich werde 100%tig etwas vergessen. Es ist einfach soviel passiert.
Ein nächstes Highlight war mein Besuch in Ternopil. Olha nahm dort an einem Wettbewerb teil; “der beste Lehrer der Ukraine“ und wurde auf jeden Fall der Sieger der Herzen. Während Olha beim Wettbewerb war, guckte ich mir den an Ternopil angrenzenden See an. Er war komplett eingefroren und viele Menschen saßen auf dem zugefrorenen See und fischten. Zelte waren auf dem Eis zusehen und sogar Autos standen auf dem See.
Wir besuchten noch eine Kirche in Ternopil und konnten dort eine wunderschöne Weihnachtsdekoration betrachten, die von den Mönchen und Nonnen jedes Jahr dort aufgebaut wird. Außerdem gingen wir in das Ternopiler Einkaufszentrum.
In der Schule war auch einiges los. So gab es eine Veranstaltung zu Heinrich Heine und Lesja Ukrainka (eine ukrainische Dichterin) wo ich die Rolle Heinrich Heines einnehmen durfte und einen Dialog mit Lesja Ukrainka führte.
In der darauf folgenden Woche war das große Event. Das Event, auf welches Olha schon seit anfang des Schuljahres hinfiebert. Der Songcontest, oder Інтербаччення, angelehnt an den Eurovisionsongcontest (auf ukrainisch: евробаччення) Es traten aus mehreren Schulen aus dem Umkreis von Kremenets Schüler gegeneinander an. Es war ein richtig tolles Event und es war schön zu sehen wie wirklich jeder Schüler sich vorbereitet hatte. Unter den Kategorien, Gesang, Aussprache und Choreografie wurden die Sieger bestimmt und reichlich beschenkt und ich glaube trotz des ganzen Aufwandes hat es sich gelohnt, oder Olha:P?
Außerdem wurden Michael und ich auf eine kleine Schule im Umland von Kremenetes eingeladen. Wir durften Deutsch und Englischlehrern ein kleines Seminar geben und ihnen bei den Deutsch- und Englischkenntnissen helfen. Das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Neben dem Seminar wurde ein Theaterstück aufgeführt, das an den 22. Februar 2014 und die darauffolgenden Geschehnisse gedenken sollte. Genau vor 4 Jahren floh der damalige Präsident Viktor Janukowitsch aufgrund der Ereignisse auf dem Maidan. Die Kinder schilderten die Ereignisse in Kiev und die jetzige Situation im Osten der Ukraine. Es war hart mit anzusehen und nahm uns alle ziemlich mit.
Ich werde wahrscheinlich in ein paar Tagen das erste mal nach Kiev reisen und werde euch berichten.
Bis bald.
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