Die ersten Tage in Kremenez

Nun konnte es endlich losgehen! 
Nach einem kurzen Flug von Hamburg nach Lviv war ich endlich in der Ukraine. 
Am Flughafen wurde ich direkt herzlich von Olga, meiner hauptsächlichen Ansprechpartnerin und Deutschlehrerin, begrüßt. Über die 3stündige Autofahrt nach Kremenets konnte ich die ersten Eindrücke sammeln und die abenteuerlichen, von Schlaglöchern übersehten Straßen der Ukraine kennenlernen. Wie mein amerikanischer Mitfreiwilliger mir später berichtete wohl noch eine der "besten" Strecken in der Ukraine.
 "Wo dran erkennst du einen betrunkenen  ukrainischen Autofahrer?", erzählte er mir grinsend,"er fährt geradeaus". Damit hatte er glaube ich gar nicht so Unrecht. Eine wortwörtliche Slalomfahrt. 

Vorbei an den Krementser Bergen und vielen Kirchen kam ich erschöpft und durchgeschüttelt am Internat an. Dort wurden wir aber schon erwartet. Der Schulleiter und zwei Schüler standen bereit und begrüßten mich auf Deutsch. Sie überreichten mir in traditioneller Kleidung einen Leib Brot und zeigten mir die Schule. Trotz meiner Müdigkeit ging ich mit Olga noch einmal kurz in die Stadt. Sie zeigte mir das Universitätsgelände und die vielen Kirchen die es In Kremenez zu bestaunen gibt. In Kremenez befinden sich über 10 Kirchen verschiedenster Religionen, obwohl die Stadt "nur" 22.000 Einwohner hat. Ein Großteil der Kirchen sind polnischen, ukrainischen  oder russischen Ursprungs. So gibt es eine prunkvolle russisch orthodoxe Kirche, aber auch eine Kirche die nur aus Holz besteht. Sie ist ohne Nägel gebaut und durch eine besondere "Stecktechnik" zusammengebaut. Ich denke, das ich in den nächsten Wochen bestimmt noch einmal mit Olga in die Stadt gehen werde und mehr berichten kann. Ganz besonders freue ich mich auf Bona, eine Burg am Gipfel des gleichnamigen Berges mit Blick auf Kremenez. Aber dazu in einem anderen Bericht.
Zurück am Internat wurde ich nur so mit Essen überhäuft. Die Gastfreundschaft ist riesig, was man auch jeden Tag wieder verspürt. 

In den ersten Tagen war ich häufig mit Olga oder bei Tamara und Wassil (die anderen beiden Deutschlehrer) mit im Unterricht. Alle Altersstufen sind hier vertreten, von der ersten bis zur elften Klasse. Da das der höchste Schulabschluss ist besucht man danach schon eine Universität oder Berufsschule. Der Unterricht unterscheidet sich nicht sehr vom deutschen Schulunterricht.  Allerdings ist das Niveau der Schüler innerhalb der Klassen doch sehr unterschiedlich. Ich unterstütze so gut ich nur kann und hoffe das ich vielleicht auch selber ein bisschen ukrainisch lerne. Die Verständigung klappt aber meistens irgendwie auch ohne Worte.
Für mich ist nun die erste Schulwoche im Internat zu Ende. Es ist alles noch sehr ungewohnt aber man lebt sich jeden Tag besser ein. 

Michael, mein amerikanischer Mitfreiwilliger, konnte mir schon nette Menschen in der Stadt vorstellen mit denen wir schon zwei tolle Abende verbracht haben.

Das erstmal zu meinen ersten Eindrücken. 
Bis bald:)

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Kommentare: 1
  • #1

    Lukas (Mittwoch, 13 September 2017 15:31)

    Das klingt nach einem Ort und Projekt, wo du viele Erfahrungen sammeln kannst, die dir bei jedem deiner zukünftig infrage kommenden Studienwünsche hilfreich sein werden!
    Es scheint mir definitiv die richtige Entscheidung gewesen zu sein, den Schritt in das Auslandsjahr zu wagen, oder wie siehst Du das?
    Mich würde für einen Deiner nächsten Blogeinträge ein Ablauf deines Alltages, sowie ein Vergleich zum Fortschritt des klimatischen und jahreszeitlichen Zyklus' von hier und dort interessieren.
    Mit den besten Grüßen
    Lukas